The way of working – vor, während und nach COVID-19
The way we worked…
Wir standen auf, gingen unserer Morgenroutine nach und gelangten zu Fuß, mittels Auto, Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit. Wir saßen im Büro, die einen an einem fixen Arbeitsplatz, die anderen mussten sich einen Arbeitsplatz teilen und Home Office dürfte in unterschiedlichem Ausmaß genutzt werden. Die Arbeitsrealität von einem Laptop auf dem Tisch mit Blick auf das Meer oder die Berge lebten jedoch nur ein paar vereinzelte Personen und es klang eher nach einer Utopie, welche Entwicklern bzw. Freelancern vorbehalten war. Letztendlich schienen die Abweichungen zum „klassischen Büro-Angestellten“ aus heutiger Sicht aber eher marginal.
The way we (currently) work…
Aufgrund von COVID-19 wurden die Arbeitsbedingungen auf den Kopf gestellt. Durch den Lockdown wurde sehr schnell deutlich, dass Firmen, die bereits in der Vergangenheit Prozesse und Methoden für ein funktionierendes Remote Work-Modell entwickelt hatten, über einen klaren Vorteil verfügen. Doch die Krise zeigte auch, wie agil und flexibel Unternehmen sein können, wenn sie keine andere Wahl haben und welche Ergebnisse in Bezug auf Change-Prozesse in sehr kurzer Zeit möglich sind. Wir nennen dies den „Beschleunigungsfaktor für digitale Zusammenarbeit“.
Dieser Beschleunigungsfaktor erlaubte es von heute auf morgen Lösungen für eine Vielzahl von Mitarbeitern zu finden und nahezu 100% Remote Work zu ermöglichen. Daraus ergaben sich jedoch einige Herausforderungen für Führungskräfte und Mitarbeiter. Im Zuge unserer CEO-Blitzumfrage zum Thema „Digitale Führung post COVID-19“ konnten wir die drei größten Herausforderungen für Führungskräfte identifizieren:
1) Informelle Kommunikation: Die Übermittlung von Informationen und Neuigkeiten, aber auch der Austausch über Befindlichkeiten und persönliche Informationen waren nicht mehr in derselben Weise wie zuvor möglich. Statt gemeinsamer Mittagspausen oder Afterwork-Drinks wurden digitale Kaffeeküchen oder virtuelle Weinverkostungen ins Leben gerufen – der Kreativität waren/sind keine Grenzen gesetzt.
2) Erfassen und beeinflussen der Stimmung des Teams: Durch COVID-19 kam es zu erhöhtem Betreuungsaufwand für Kinder, Quarantäne und Isolation, aber auch zu viel Unsicherheit auf Seiten der Arbeitnehmer. Die Zusammenarbeit wurde „entzeitlicht“ und „enträumlicht“, was zu einer wesentlichen Herausforderung im Hinblick auf die Steuerung des Teamspirits führte.
3) Agile Führung: Die Situation rund um COVID-19 hat Probleme hervorgerufen, an die zuvor noch nicht zu denken war und für die in kürzester Zeit eine funktionierende Lösung gefunden werden musste. Es galt auf diversen Ebenen (technisch, rechtlich, menschlich) neu, agil und adaptiv zu denken und den Führungsstil entsprechend anzupassen. Regelmäßige, morgendliche Jours fixes, aufgabenbezogenes und zeitnahes Feedback sowie Cloud-basierte Dokumente sind nur einige Beispiele für neue Führungstools.
The way we will work tomorrow…
Es ist noch unklar, wie wir zukünftig arbeiten werden, aber es wird mit Sicherheit anders sein. Die „alte“ Normalität wird sich von der „neuen“ Normalität unterscheiden. COVID-19 hat radikal aufgezeigt, welche Arbeitsweisen möglich sein können und hat uns somit einen Blick in die Zukunft ermöglicht.
Laut der Ergebnisse unserer CEO-Umfrage soll Home Office zukünftig um 22% häufiger genutzt werden. Dies birgt Chancen im Hinblick auf Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen und Work-Life-Balance. Die weiters genannten Veränderungen, die nach COVID-19 geplant sind, lassen sich nach Umsetzungszeitraum gliedern:
- Kurzfristig: Einsatz von mehr Video Calls und Coworking Tools
- Langfristig: Schulung von digitalen Skills bei Mitarbeitern und Entwicklung von digitalen Führungskompetenzen der Führungskräfte
87% der Befragten gaben an, dass sich die Führungstätigkeit durch COVID-19 verändert hat und 93% sind der Meinung, dass digitaler Führung in Zukunft mehr Beachtung geschenkt werden muss. Unternehmen haben jetzt die Möglichkeit, den Beschleunigungsfaktor zu nutzen, die bereits angestoßene Veränderung aktiv zu steuern und zu festigen bzw. in die Firmenkultur zu implementieren.
The way we would like to work…
Information ist der Schlüssel zum Erfolg – jeder Mitarbeiter hat in den letzten Monaten eine neue Realität kennen gelernt, neue Unsicherheiten erfahren, neue Prioritäten gesetzt und neue Bedürfnisse entwickelt. Unsicherheit ist ein belastender Faktor. Dieser wird jedoch abgemildert, wenn man entsprechende Informationen erhält und die Möglichkeit zur Mitentscheidung besteht.
Je mehr Informationen vorhanden sind, desto einfacher kann eine Entscheidung getroffen werden. Je mehr der Mitarbeiter in die Entscheidung(s-prozesse) involviert ist, desto höher ist sein Einsatz. Deshalb war eine passende, zeitnahe und ehrliche Kommunikation während der Krise entsprechend wichtig und versteht sich im klassischen Change-Prozess als der Schlüssel zu einem erfolgreichen Wandel. Zudem vermittelt der Arbeitgeber durch eine derartige Kommunikation Sicherheit, Authentizität und Verantwortungsübernahme. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen jedoch, dass 69% der Befragten keine Mitarbeiterbefragung durchgeführt haben und somit die Ängste, Befürchtungen aber auch Veränderungswünsche und den Mitgestaltungswillen nicht erhoben haben. Lediglich 10% waren sehr an der Meinung ihrer Mitarbeiter interessiert und haben regelmäßig Befragungen durchgeführt.
Vieles, was während der Coronakrise provisorisch ermöglicht wurde, muss nun auf verschiedenen Ebenen validiert und nachhaltig eingebunden werden. Arbeitsrechtliche Fragestellungen, für die es aktuell noch keine rechtlichen Grundlagen gibt, und strategische Ausrichtungen von Firmen müssen überdacht werden.
Die einzige Konstante ist die Veränderung. Nutzen Sie die Möglichkeiten, welche sich aus der Situation rund um COVID-19 ergeben haben, beraten Sie sich mit Experten, befragen Sie Ihre Mitarbeiter und seien Sie mutig, um die bestmögliche Entscheidung für die Zukunft zu treffen.
Gerne unterstützen wir Sie bei diesem Prozess – kontaktieren Sie uns!
